Zoobesuche sind ein beliebter Familienausflug, denn die Outdoor-Beschäftigung bedeutet für Groß und Klein ordentlich Spaß und spielerisches Lernen über Tiere zugleich. In München erfreut sich der Tierpark Hellabrunn großer Beliebtheit. Wie dieser Zoo entstand und was ihn ausmacht, erfahren Sie im heutigen Beitrag von unserem Hostel München.

Die Geschichte des Münchner Tierparks Hellabrunn

Eine tierische Reise um die Welt: Der Münchner Tierpark Hellabrunn wurde im Jahre 1911 als erster Geo-Zoo der Welt gegründet. Das bedeutet, dass die Tiere nicht nach systematischen, sondern nach geographischen Gesichtspunkten untergebracht werden. So findet man beispielsweise einen Löwen nicht neben seinen Artverwandten, sondern neben Zebras, Giraffen oder Elefanten, weil Sie im selben Kontinent beheimatet sind.

Eröffnung 1911
Auf Initiative von Oberstleutnant Hermann von Manz wurde am 25. Februar 1905 der Verein „Zoologischer Garten München e.V.“ gegründet mit dem Ziel, einen neuen Tierpark in München zu errichten. Bei der Wahl des Standortes gab es viele Anwärter. Schließlich legte man sich auf jenes Gebiet fest, das zu dem Adelssitz und Lustschlösschen Hellabrunn gehörte, welches dem Münchner Tierpark Hellabrunn schließlich seinen Namen verlieh.

Die künstlerische Planung des Münchner Tierparks Hellabrunn obliegte der Verantwortung des Architekten Emanuel von Seidl. Um naturnahe Tierhaltung zu gewährleisten, nutzte Seidl auf geschickte Weise das Hanggelände mit seinen Nagelfluhfelsen und der vom Auer Mühlbach durchflossenen Auenlandschaft.

Der Münchener Tierpark Hellabrunn öffnete am 1. August 1911 offiziell seine Pforten für die Allgemeinheit, obwohl einige der Anlagen und Tierhäuser noch provisorisch aufgebaut waren.

Schließung 1922
Die Inflation im Jahre 1922 traf Deutschland schwer. So musste auch der Münchner Tierpark Hellabrunn aufgrund von Geldmangel seine Pforten dicht machen. Zahlreiche Tierhäuser wurden abgerissen oder verfielen gänzlich.

Wiedereröffnung 1928
Im Jahre 1925 wurde innerhalb des „Hilfsbundes der Münchner Einwohnerschaft“ ein Tierpark-Ausschuss gegründet, welcher den Wiederaufbau des Münchner Tierparks Hellabrunn in Angriff nahm. Drei Jahre später am 23. Mai 1928 wurde der Tierpark schließlich unter Direktor Heinz Heck wiedereröffnet und für die Besucher zugänglich.

Die Konzeption zum Geo-Zoo fand erst im Rahmen der Wiedereröffnung statt und basierte auf den Ideen des Tierhändlers und Hamburger Zoogründers Carl Hagenbeck, der die Anordnung der Tierarten nach ihrer geographischen Herkunft für sinnvoll hielt. Im Laufe der Zeit wurde diese Art der Zoogestaltung sehr populär und immer mehr Parks, vor allem in den Vereinigten Staaten, taten es gleich.

Erweiterung des Zoos in den 1930ern

In den 1930er Jahren wurde das Menschenaffenhaus sowie das Aquarium erbaut, welche zu ihrer Zeit zu den modernsten der Welt zählten. Deswegen verlangte der Münchner Tierpark Hellabrunn bis 1969 dafür einen gesonderten Zuschlag beim Eintrittspreis.

Schließung des Tierparks – 1944
Wegen anhaltender Luftangriffe im Rahmen des zweiten Weltkrieges sah sich der Münchner Tierpark Hellabrunn dazu gezwungen, erneut seinen Betrieb einzustellen. Bombardierungen führten zu erheblichen Schäden und zahlreiche Tiere des Zoos fielen diesen zum Opfer.

Neustart nach dem Krieg – 1945
Trotz der schweren Bombenschäden im Vorjahr konnte der Tierpark bereits im Mai 1945 wieder öffnen. Die Provisorien blieben lange bestehen, für Neuerungen und Wiederaufbauten fehlten allerdings jahrelang die finanziellen Mittel.

Spende in Millionenhöhe – 1960
Der deutsche Unternehmer Helmut Horten unterstütze den Münchner Tierpark Hellabrunn 1960 mit einer großzügigen Spende von einer Million Deutsche Mark. Mit Hilfe dieser Finanzierung wurden Anlagen für Wildziegen, Wildschafe, ein Wolfsgehege sowie Ausstellungspavillons gebaut.

Grundlegende Erneuerung – 1972
Der Architekt Jörg Gribl arbeitete einen Generalausbauplan zur schrittweisen Erneuerung aller Tieranlagen. Seitdem wurden jedes Jahrzehnt immer mehr Gehege hinzugefügt, wie beispielsweise 1980 die Vogelvoliere, 1995 das Dschungelzelt oder 2020 die Eisbärenanlage.

Neue Tierparkschule – 2019
Am 19. Juli 2019 wurde die neue Tierparkschule fertiggestellt. Diese ist als außerschulischer Lernort gedacht, an dem Münchner Schülerinnen und Schüler über die vielfältige Biodiversität belehrt werden und dazu praktische Erfahrungen sammeln können.

Wissenswertes zum Tierpark

Der Geo-Zoo beherbergt rund 18.500 Tiere in 740 Arten auf einer Fläche von um die 40 Hektar. Der Münchener Tierpark Hellabrunn ist durch seine naturnahe Lage im Landschaftsschutzgebiet der Isarauen (LSG-00120.09) gekennzeichnet. Zu jeder Jahreszeit bietet der Zoo durch wechselvolle Stimmungen ein eindrucksvolles Bild der natürlichen Lebensräume des Landschaftsschutzgebietes der Isarauen.

Die Tiere fühlen sich dank der artgerechten Haltung sehr wohl. Ohne störende Gitter und Zäune können die Besucher die Tiere beobachten und wiegen sich trotzdem in Sicherheit, da sie mit Glasscheiben voneinander getrennt werden. Die Bereiche der einzelnen Tiere kommen deren natürlichen Lebensräumen sehr nahe und bieten ausreichend Bewegungsfreiheit.

Der Münchner Tierpark Hellabrunn war der erste Geozoo der Welt, basierend auf dem Prinzip, die Tiere nicht in Artengruppen zu halten, sondern sie nach Kontinenten und den natürlichen Lebensgemeinschaften zu ordnen. Das Geo-Prinzip rückte jedoch für einige Zeit in den Hintergrund, beispielsweise durch die Entscheidung, nur noch Asiatische Elefanten zu halten, deren Gehege aber weiterhin im Parkteil Afrika verblieben. Erst Zoodirektor Andreas Knieriem erklärte das Geo-Prinzip in seiner Amtszeit (2009–2014) wieder zum Leitmotiv.

Der Münchner Tierpark Hellabrunn versteht sich nicht nur als Zoo, sondern auch als Bildungs- und Naturschutzeinrichtung mit dem Ziel, seine Besucher für die Biologische Vielfalt zu begeistern sowie über den Natur- und Artenschutz zu informieren.

Der Umweltschutz zählt aktuell zu den wichtigsten Aufgaben des Münchner Tierparks Hellabrunn. Dieser wirkt an diversen Umweltschutz-Projekten mit, wie beispielsweise zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Über zwei Drittel der gesamten Anlage sind durch Bäume, Sträucher und Rasenflächen bedeckt. So leistet der Zoo nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Luftqualität der Stadt, sondern bietet auch einen großzügigen Rückzugsraum für die heimische Flora in München sowie zahlreichen Kleintieren und Insekten.

Münchner Tierpark Hellabrunn – Fazit

Der Tiergarten ist von unserem Hostel München ganz einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Nehmen Sie dazu am besten von der Station Hirschgarten die S-Bahnen stadtauswärts bis zum Haltepunkt Marienplatz. Von dort aus befördert Sie die U3 Richtung Fürstenried West direkt zum Münchner Tierpark Hellabrunn an der Station Thalkirchen (Tierpark). Wir wünschen viel Spaß beim Besuch!

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