Egal zu welcher Jahreszeit, Tageszeit oder unter welchen Wetterbedingungen: täglich strömen unzählige Einheimische und Touristen über den Karlsplatz München, der unter den Münchnern bevorzugt ,,Stachus’’ genannt wird. So entstand auch die Redewendung „Da geht’s ja zu wie am Stachus!“, welche in ganz Bayern bekannt ist und gerne verwendet wird.

Der Karlsplatz München ist Verbindungspunkt für allerlei S-, U- und Trambahnlinien, für Autos, Busse, Radfahrer sowie für Fußgänger, die einen Stadtbummel starten oder beenden wollen.

Unser Hostel München möchte Ihnen im folgenden Beitrag die Entstehungsgeschichte des Karlsplatzes näher bringen.

Wie der Karlsplatz München entstand

Die Stelle, an welcher der heutige Karlsplatz München liegt, hieß im Mittelalter noch Salzstraße und brachte als Handelszentrum unserer Stadt München großen Wohlstand.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde eine zweite Stadtmauer genau am heutigen Karlsplatz München errichtet. Das dazugehörige Stadttor erwähnte man 1302 erstmals urkundlich. Dabei handelt es sich um das heutige Karlstor, welches zu Beginn noch den Namen ,,Neuhauser Tor’’ trug.

Im 15. Jahrhundert wurde vor dem Tor ein Vorwerk in Form eines Rondells errichtet, das heutige Karlsrondell.

Im 17. Jahrhundert wurde eine Wallbefestigung um München herum angelegt. Dabei wurde anstelle des Rondells eine Bastion des Walls auf dem heutigen Karlsplatz München errichtet.

Am 18. März 1791 wurde die Bastion vor dem Tor auf Kurfürst Karl Theodors Befehl hin neu geschliffen. Die Zufahrt wurde ebenfalls neu gestaltet.

Nach den Umbauarbeiten hieß der Platz offiziell ,,Neuhauser-Tor-Platz“, benannt nach dem an ihm gelegenen Tor. Im Juli 1792 wurde das Neuhauser Tor zu Ehren des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor in „Karlstor” umbenannt. Der Platz selber behielt jedoch vorerst den Namen „Neuhauser-Tor-Platz” bis er 1793 schließlich doch in „Karls-Thor-Platz“ umbenannt wurde. Seit dem 27. April 1797 lautet die offizielle Bezeichnung Karlsplatz München.

1970 wurde die Münchner S-Bahn gebaut. Im Zuge dessen entstand auch der berühmte Brunnen auf dem Karlsrondell. Mit der Ausweitung der Infrastruktur wurden auch die berühmten Stachus Passagen erbaut. Dieses gilt sogar als das größte unterirdische Einkaufszentrum Europas. Wiederum darunter liegt der unterirdische S- und U-Bahnhof Karlsplatz München.

Deshalb wird der Karlsplatz München ,,Stachus’’ genannt

Stachus ist der umgangssprachliche Name für den Karlsplatz München. Der Beiname „Stachus“ wird in München sogar im Zuge der elektronischen S-Bahn- und U-Bahn-Ansage der Karlsplatz-Haltestelle ausdrücklich erwähnt.

Die Bezeichnung entstand deutlich später aus folgendem Zusammenhang:

In der Nähe der heutigen Sonnen-/Bayerstraße befand sich das Haus der Familie Föderl. Diese schenkten in der Zeit um die 1730er herum in ihrer Gastwirtschaft regelmäßig Bier aus. Einer der beliebten Wirte hieß Mathias Eustachius Föderl, genannt „Eustachi“. Nach ihm soll der Karlsplatz München den Namen „Stachus“ erhalten haben.

Aufgrund des unbeliebten Kurfürsten Karl Theodor weigerten sich viele Bürger damals den Platz Karlsplatz zu nennen und benannten ihn nach dem Gasthauswirt, der bei allen große Beliebtheit genoss. Über die Jahre formte sich der Name ,,Eustachi’’ schließlich zu ,,Stachus’’.

Aus dem 19. Jahrhundert stammt noch eine Alternativ-Erklärung für den Namen Stachus. Historiker Felix Joseph von Lipowsky leitete 1815 die Bezeichnung ,,Stachus’’ von den ,,Stachelschüssen“ ab, einer mittelalterlichen Schießstätte auf dem heutigen Karlsplatz München.

Da für die Theorie mit Herrn ,,Eustachi’’ Föderl deutlich mehr Punkte sprechen, gilt diese als die wahre Erklärung für den Namensursprung.

Der Karlsplatz München heute

Der Karlsplatz München ist häufig der erste Start oder der Zielpunkt für eine ausgiebige Shoppingtour. Denn gleich hinter dem Tor beginnt die beliebte Münchner Einkaufsmeile der Neuhauserstraße und Kaufingerstraße. Zahlreiche Läden und gute Restaurants sind dort zu finden.

Der große Brunnen, der bis September 2018 saniert wurde, ist mit seinen vielen Fontänen an heißen Sommertagen ein beliebter Treffpunkt. Im Winter stehen hier Glühweinbuden und eine kleine Eislaufbahn.

Die Halbstatuen am Karlstor stellen bekannte Bürger der letzten Jahrhunderte dar, wie z.B. Franz Xaver Krenkl, der vierzehn Mal in Folge das Kutschenrennen des Münchner Oktoberfests gewann oder Georg Prangerl, der letzte bayerische Hofnarr.

Der Karlsplatz München ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Lassen Sie diesen bei Ihrem nächsten Städtetrip nach München keinesfalls aus. Wir freuen uns, wenn Sie sich bei Ihrem nächsten Besuch in München für unser Hostel entscheiden. Informationen dazu finden Sie hier auf unserer Website.

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